Das Traumpaar

Das Traumpaar des europäischen Hochadels

Queen Viktoria von England und Prinz Albert von Sachsen-Coburg-Gotha

Es gab im 19. Jh., gleiches gilt für die Zeiten davor und danach, vielerlei Gründe für den Hochadel, bestimmte Frauen und Männer, manchmal waren es eher Mädchen und Jungen, miteinander zu verheiraten. Der heutige Hauptgrund – Liebe – zählte allerdings nicht dazu. Und so ist es ein wenig verwunderlich, dass ausgerechnet im mächtigsten Herrscherhaus des letzten Jahrhunderts, dem britischen, die zweifellos berühmteste Liebes- geschichte eben dieses Jahrhunderts ihren Platz finden konnte: Queen Victoria und ihr Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha.

Die Heirat zwischen der jugendlichen Königin, die 1838 mit gerade einmal 19 Jahrenden Thron bestieg, und ihrem Cousin Albert war freilich zunächst einmal kein Akt der Liebe, sondern gezielte dynastische Familienplanung. Victorias Onkel Leopold, ein Coburger Prinz, der 1831 erster König der Belgier wurde, bereitete ,,die Verbindung von langer Hand vor”, wie ein Biograph schreibt. Die angehende Queen habe nichts gegen die Pläne gehabt, heißt es weiter. Als sie Albert als 20jährige wiedersah, verliebte sie sich sogar spontan In ihn und machte ihm am zweiten lag, ihrem höheren Rang entsprechend, einen Heiratsantrag. Der Heirat am 10. Februar 1840 folgte eine 2 jährige harmonische Ehe, in der die beiden neun Kinder, fünf Mädchen und vier Jungen zeugten, zur Welt brachten und groß zogen. Ob die Liebe von beiden Seiten gleich innig war, ist indes unter Historikern umstritten.

Es gibt auch Stimmen, die sagen, dass die Königin zwar heftig in ihren deutschen Cousin verliebt gewesen sei, nicht jedoch er in sie. Unstrittig ist allerdings, dass sich die beiden Zeit ihres Zusammenlebens treu waren. Und das war damals in blaublütigen Kreisen kei­neswegs der Normalfall. Ebenso unstrittig ist, dass Victoria und Albert ein Glücksfall für das England des 19. Jahr- hunderts waren. Sie verhalfen dem englischen Königtum, das zu Beginn der Regentschaft Victorias äußerst umstritten war, zu neuer Blüte und Ansehen.

Schloss-Stich

Albert, dem als Prinzgemahl eigentlich nur eine Nebenrolle in der englischen Politik zugedacht gewesen wäre, hatte daran entscheidenden Anteil. Der englische Premierminister Benjamin Disraeli hat ihn mit den Worten gewürdigt: ,,Dieser deutsche Prinz hat England 21 Jahre lang mit einer Weisheit und Energie regiert, wie sie keiner unserer Könige jemals gezeigt hat.”

Als Albert 1861 überraschend im Alter von 42 Jahren starb, blieb ihm Victoria über den Tod hinaus zutiefst treu. Sie zog sich wegen ihrer Trauer für Jahre völlig aus der Öffent­lichkeit zurück und versuchte die Erinnerung an ihren Mann durch Denkmäler Biographien und andere Andenken auch in der Bevölkerung zu bewahren. Auch Alberts Heimat Coburg, zu der sie durch ihre Mutter ja bereits verwandschaftliche Beziehungen hatte, blieb sie eng verbunden. Sie besuchte die Stadt und Alberts Geburtsort Schloss Rosenau, wo übrigens heute noch seine Wiege steht, noch mehrfach und bekannte über Coburg 1845: ,,Wäre ich nicht, was ich bin, hätte ich hier mein wirkliches Zuhause.”

Führungen Schloss Ehrenburg und Schloss Rosenau: 1. Oktober bis 31 März: Di-So 10,11, 12,13, 14, 15 Uhr 1. April bis 30. September: Di – So, 10,11,12,13,14,15,16, 17 Uhr Geschlossen: 1. Januar Faschingsdienstag, 1. November 24., 25, und 31. Dezember

Informationen: Tourismus & Congress Service Coburg, Herrngasse 4, 96450 Coburg
Tel. (09561)74 18-0, Fax 7418-29, www.coburg-tourist.de e-mail: info@coburg-tourist.de